Dr. med. Birgitta Bartel

Frauenheilkunde & Geburtshilfe / Dysplasie-Sprechstunde & Zytologisches Labor

Fachärztin für Gynäkologie, Geburtshilfe und Zytologie

Mammasonographie

Die Mammasonographie (Ultraschall der Brust) ist ein unverzichtbarer Bestandteil der komplementären Mammadiagnostik.

Indikationen zur Mammasonographie ergeben sich bei:

  • auffälligen Befunden der:
  • Palpation und Inspektion
  • Mammographie
  • Kernspintomographie
  • der Früherkennung:
  • bei jungen Patientinnen mit hohem Risiko oder Karzinophobie
  • ergänzend bei strahlendichtem Brustdrüsenkörper
  • bei Kontraindikationen zur Mammographie
  • Die Steuerung minimal invasiver Biopsie- und Markierungstechniken ist eine Domäne der Mammasonographie.

Durch die rasante Weiterentwicklung der Gerätetechnolgie kann die Sonographie heute weit mehr leisten als nur solide von zystischen Befunden zu unterscheiden. Die hochfrequenten Schallköpfe machen feinste Gewebstrukturen sichtbar. Die Dopplersonographie ermöglicht die Darstellung kleinster Gefäße und kann durch quantitative und morphologische Beurteilung der Vaskularisation zur Differentialdiagnostik beitragen. Mit der 3D-Sonographie ergeben sich neue Möglichkeiten zur Beurteilung von Tumoren und zur Steuerung von minmal invasiven Eingriffen.

Das Mammakarzinom ist mit einer Inzidenz von 7 % aller Tumoren die häufigste bösartige Veränderung der Frau. Neben der Mammographie ist die Mammasonographie die wichtigste apparative Untersuchung zur Diagnosestellung. Bis zum gegenwärtigen, routinemäßigen Einsatz der sonographischen Technik sind viele Jahre und technischeVerbesserungen vergangen.

Bisher wurde die Mammasonographie nur zur Differenzierung von Tumoren in der Brust in zystisch oder solide eingesetzt. Mittlerweile hat sich die sonographische Untersuchungstechnik so verbessert, dass es möglich ist, Strukturunterschiede herauszuarbeiten, die es erlauben, auf die Dignität des Befundes zu schließen.

Mit dem heute üblichen Screeningverfahren der Mammographie wurde eine verbesserte Erkennungsrate von Mammatumoren und eine signifikante Senkung der Mortalität für Brustkrebserkrankungen erzielt. Allerdings ist apparatebedingt nicht stets ein Erfassen aller Mammatumoren möglich.

So bleiben oft Veränderungen, die sehr brustwandnah oder zur Axilla hin lokalisiert sind, bei der Routine unentdeckt. Auch bei großen oder kleinen Brüsten kann die Untersuchung Schwierigkeiten erbringen. Veränderungen in der Achselhöhle lassen sich mit diesem Verfahren nicht stets erfassen. Weitere Schwierigkeiten können bei den oft sehr gewebedichten Brüsten junger Frauen entstehen. Die Untersuchungstechnik mit Zusammenpressen der Brustdrüse für ein optimales radiologisches Bild ist nicht bei allen Frauen beliebt und wird von vielen Patientinnen, insbesondere wegen auftretender Schmerzen abgelehnt.

Die unvermeidbare Strahlenbelastung ist ebenfalls ein Grund für die oft zurückhaltende Haltung der Frauen, eine solche Untersuchung vornehmen zu lassen. In vielen Fällen, bei denen die Mammographie keine optimale Diagnose ermöglicht, kann die Mammasonographie eine zusätzliche Möglichkeit zur Kontrolle des Brustdrüsengewebes darstellen.

Indikationen zum Einsatz der Mammasonographie sind:

  • die Kontrolle unklarer Tastbefunde oder
  • mammographisch darstellbare aber nicht sicher beurteilbare Veränderungen.
  • Die Unterscheidung, ob es sich um einen homogenen oder zystischen Tumor handelt, ist mit hochauflösenden Schallköpfen in der Hand des erfahrenen Untersuchers heute besser als mit der Mammographie möglich.
  • Tumoren können sonographisch gesteuert punktiert werden, um Gewebe zu gewinnen, welches eine Aussage über die Dignität erlaubt. Dies gelingt mit der Mammasonographie problemloser als mit der Mammographie.
  • Ein weiteres wichtiges Einsatzgebiet ist die Nachkontrolle der Brust nach Operationen, wie z. B. wegen eines Mammakarzinoms. Mit der Mammographie gelingt diese nicht stets optimal, da die operierte Brust durch Narben oder Gewebeverdichtung nach Bestrahlung nicht immer sicher beurteilbar ist.

Unter Einsatz der farbkodierten Sonographie ist es, anhand auffälliger Gefäßmuster möglich, frühzeitig neu entstandene oder wiederaufflammende bösartige Veränderungen zu erfassen. Dies kann in zeitlich kurzen Abständen von ca. 3 Monaten mit dem Vorteil der Vermeidung des Strahlenrisikos erfolgen.

Bei familiärem Karzinomrisiko kann, nach den bekannten Studienresultaten, die jährliche Kontrolluntersuchung mit der sonographischen Technik mit ebenso großer Sicherheit ausgeführt werden wie es mit dem radiologischen Verfahren möglich ist.

Eine Mammographie in Abständen von 2-3 Jahren ist aber sinnvoll.

Auch bei Personen, die unter Karzinomangst leiden, kann die Mammasonographie in kürzeren Zeitintervallen eingesetzt, zur Beruhigung des betroffenen Menschen betragen.
Nicht tastbare, aber operationswürdige Tumoren in der Brust lassen sich sonographisch meist leichter und sicherer präoperativ markieren als dies mit der Mammographie der Fall ist.

Eine Ausnahme ist allerdings heute noch Mikrokalk in der Brust.

Ein großer Vorteil der sonographischen Technik zur Untersuchung der weiblichen Brustdrüse ist die Tatsache, dass die Frauen, wenn auch nicht mit geübtem Auge aber doch optisch die Untersuchung der Brustdrüse auf dem Ultraschallmonitor mit beobachten können. Das Miterleben der Untersuchung auf einem Bildschirm kann helfen, bestehende Ängste abzubauen und auch ein neues Gefühl für das eigene Organ zu entwickeln, was im Rahmen der routinemäßigen Eigenuntersuchung von großer Wichtigkeit ist.

All dies und die zu erwartende Weiterentwicklung der Ultraschallscanner kann dazu beitragen, diese Technik häufiger als bisher zur primären Abklärung von Brustdrüsenveränderungen einzusetzen. Ein heute oft angeführtes

Für die Arbeitsgemeinschaft Mammasonographie der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM ); Prof. Dr. med. Friedrich Degenhardt; Franziskushospital Frauenklinik

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