Dr. med. Birgitta Bartel

Frauenheilkunde & Geburtshilfe / Dysplasie-Sprechstunde & Zytologisches Labor

Fachärztin für Gynäkologie, Geburtshilfe und Zytologie

Stillen

Schwangerschaft und Stillen

Stillen ist die natürlichste Art, Ihr Kind zu ernähren und die beste Grundlage, die Sie Ihrem Kind bieten können. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Vollstillen für die ersten vier bis sechs Lebensmonate. Beistillen kann bis Ende des zweiten Lebensjahrs Vorteile bieten. Gegenüber der Flaschenernährung bietet das Stillen dem Baby zahlreiche Vorteile:

  • Muttermilch ist perfekt auf die Bedürfnisse Ihres Babys abgestimmt und bietet ihm alles, was es zur Entwicklung braucht. Außerdem ist sie immer verfügbar, hygienisch und perfekt temperiert
  • Säuglinge, die mit Muttermilch ernährt werden, sind weniger anfällig für Allergien und Infektionen, da Muttermilch Antikörper und weitere spezielle Stoffe enthält
  • Stillen fördert die Bindung zwischen Mutter und Kind (sogenanntes Bonding)

Auch für die stillende Mutter gibt es Vorteile:

  • Stillen fördert die Rückbildung
  • Stillen spart Arbeit, Zeit und Geld, da Muttermilch immer und überall verfügbar ist

Stillen ist ein ganz natürlicher Vorgang, den Sie nicht lernen müssen. Direkt nach der Geburt sollte das Baby angelegt werden und erhält so die wertvolle Vormilch, die es mit wichtigen Stoffen versorgt. Dennoch treten vielleicht Fragen auf, zu denen wie Ihnen Hilfestellung bieten möchten.

Wie oft sollte ich stillen?

Gestillt werden kann immer nach Bedarf. Es gibt keine festgelegten Stillpläne, da sich das Stillen nach den individuellen Bedürfnissen des Babys richtet. Grob kann man sagen, dass alle zwei bis vier Stunden stillen normal ist. Bei Wachstumsschüben (um den siebten Tag, die sechste und die zwölfte Woche) sind auch kürzere Abstände für ein bis zwei Tage in Ordnung. Häufige Stillmahlzeiten regen die Milchbildung an.

Woher weiß ich, dass mein Kind genug trinkt?

Es ist nicht so einfach festzustellen, wie viel das Kind beim Stillen trinkt. Dauerndes Wiegen bringt jedoch nichts, da es Sie nur unnötig unter Druck und Stress setzt. Solange Ihr Kind zufrieden und lebhaft zu sein scheint, sechs bis acht nasse Windeln am Tag hat und in den ersten vier Wochen täglichen Stuhlgang hat, ist es sicherlich ausreichend versorgt.

Wie lange dauert eine Stillmahlzeit?

Auch für die Dauer der Stillmahlzeit gibt es keine Norm. Die meisten Babys brauchen zwischen zehn und 30 Minuten, bis sie satt sind. Aber auch eine kürzere oder längere Stilldauer ist in Ordnung.

Ab wann kann ich zufüttern?

Vollstillen wird für mindestens vier Monate empfohlen. Das bedeutet, dass Sie auch kein Wasser oder Tee extra geben sollten. Die Muttermilch bietet ihm alles, was es benötigt. Zeigt Ihr Baby nach dem vierten Lebensmonat Interesse, kann langsam zugefüttert werden. Es spricht aber auch nichts dagegen, das Baby länger ausschließlich zu stillen, wenn es damit zufrieden ist. Machen Sie sich keine Sorgen, es bekommt alles, was es braucht.

Was kann ich bei schmerzenden oder wunden Brustwarzen tun?

Dass in den ersten Tagen Ihre Brustwarzen schmerzen, ist normal. Die Brüste sind noch empfindlich, aber gewöhnen sich daran, wenn die Milch erst besser fließt. Häufig bessert sich dies auch, wenn Sie eine andere Stillposition ausprobieren. Infos zu Anlegetechniken und Stillpositionen finden Sie hier: http://wordpress.stillen.de/stillen-ja-aber-richtig-2/. Wenn es möglich ist, lassen Sie die Hintermilch an den Brüsten nach dem Stillen etwas antrocknen und lassen Sie die Brüste noch eine Weile an der frischen Luft.

Sollten Sie das Gefühl haben, dass Sie Unterstützung benötigen, zögern Sie nicht, Ihre Hebamme anzusprechen oder sich eine Stillberaterin zu suchen. Geeignete Stillberaterinnen finden Sie auf der Seite http://www.stillen.de/laktationsberatung-finden/. Denn häufig kann die Hebamme oder Stillberaterin Ihnen helfen, das Problem zu lösen und eine glückliche Stillbeziehung aufrechtzuerhalten.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.