Dr. med. Birgitta Bartel

Frauenheilkunde & Geburtshilfe / Dysplasie-Sprechstunde & Zytologisches Labor

Fachärztin für Gynäkologie, Geburtshilfe und Zytologie

Wochenbett

Schwangerschaft und Wochenbett

Das Wochenbett (lat Puerperium) schließt sich an die Geburt an und dauert sechs Wochen. Im Wochenbett soll die Frau zur Ruhe kommen, um sich von den starken Veränderungen durch Schwangerschaft und Geburt zu erholen. Der Körper benötigt diese Zeit, um sich auf die neue Situation einzustellen. Idealerweise wird die Wöchnerin im Wochenbett von ihrer Nachsorge-Hebamme betreut. Die Geburt eines Kindes bedeutet auch eine große Veränderung im Leben einer Frau, was auch emotional und psychisch große Auswirkungen hat. Ihre Hebamme betreut und unterstützt Sie und steht Ihnen für alle Fragen rund ums Stillen, die Versorgung des Babys und Ihren eigenen körperlichen Zustand zur Seite.

Im Wochenbett laufen folgende Vorgänge ab:

  • Aufbau der Mutter Kind Beziehung (Bonding)
  • Milchbildung und ggf. Stillen (weitere Infos zu häufigen Fragen zum Stillen finden Sie hier)
  • Rückbildung Schwangerschaft und geburtsbedingter Veränderungen
  • Wundheilung
  • hormonelle Umstellung

Hormonelle Umstellung

Die hormonelle Umstellung nach der Geburt sorgt unter anderem dafür, dass die Rückbildung ausgelöst wird. Allerdings kann die sich abrupt ändernde Hormonsituation auch dazu führen, dass es zu Stimmungsschwankungen kommt. Es kann sein, dass Sie sich weinerlich oder auch deprimiert fühlen. Diese Phase ist ganz normal und dauert etwa ein bis zwei Tage an („Baby-Blues“). Sollten Sie jedoch das Gefühl haben, dass die Stimmungsschwankungen zu lange anhalten und Sie belasten oder dass Sie das Gefühl haben, die Beziehung zu Ihrem Kind sei nicht in Ordnung, so sprechen Sie bitte unbedingt mit Ihrer Hebamme darüber. Manche Frauen entwickeln eine sogenannte Wochenbettdepression, bei der es unabdingbar ist, sich Unterstützung und Hilfe zu suchen. Sie brauchen sich nicht zu schämen, denn bei 10-15 % aller Wöchnerinnen treten Wochenbettdepressionen auf, bei 0,1-0,2 % sogar zu einer Wochenbettpsychose. Beide Krankheitsbilder können mithilfe eines Psychotherapeuten und ggf. medikamentös behandelt werden. Auch wenn Sie sich körperlich unwohl fühlen oder Fieber entwickeln sollten Sie unbedingt mit Ihrer Hebamme sprechen.

Wochenfluss

Die Blutungen nach der Geburt bezeichnet man als Wochenfluss. Es sind keine herkömmlichen Blutungen, sondern Wundsekret aus der Gebärmutter von dort, wo sich die Plazenta abgelöst hat. Mit den Nachwehen wird auch der Wochenfluss angeregt. Stillen unterstützt die Nachwehen, da dabei Oxytocin ausgeschüttet wird, und somit den Wochenfluss. Der Wochenfluss dauert unterschiedlich lang von Frau zu Frau. In der Regel ist er jedoch nach vier bis sechs Wochen vorbei.

Geschlechtsverkehr im Wochenbett

Prinzipiell ist auch im Wochenbett schon Geschlechtsverkehr möglich, wenn beide Partner dies möchten. Allerdings sollte dabei unbedingt mit einem Kondom verhütet werden, da durch die Plazentawunde ansonsten Infektionsgefahr besteht.

Abschlussuntersuchungen

Vereinbaren Sie rechtzeitig einen Termin bei uns, der etwa sechs Wochen nach der Geburt liegt. Es steht dann eine Abschlussuntersuchung gemäß Mutterschaftsrichtlinien an. Dabei geht es um folgende Punkte:

  • Brustuntersuchung
  • vaginale Untersuchung
  • Gewichtskontrolle
  • Blut und Urinkontrolle
  • Gespräch und Beratung bezüglich Stillen, Verhütung etc.
  • gegebenenfalls Krebsvorsorge

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