Dr. med. Birgitta Bartel

Frauenheilkunde & Geburtshilfe / Dysplasie-Sprechstunde & Zytologisches Labor

Fachärztin für Gynäkologie, Geburtshilfe und Zytologie
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Humane Papilloma-Viren (HPV)

Von den mehr als 170 bekannten Genotypen der HPV-Familie können über 30 Typen zu Infektionen im Genitalbereich führen.

Neben HPV-induzierten ,meist harmlosen Warzen können jedoch auch bösartige Karzinome entstehen, wie das Zervix-,Vulva-,Vagina-,Penis-und Anuskarzinom sowie das Oropharynxkarzinom.ferner wird ein Zusammenhang mit der Entstehung von Hauttumoren vermutet.

In den 1980 er Jahren belegte Harald zu Hausen den Zusammenhang von HPV und der Entstehung des Zervixkarzinoms und wurde dafür 2008 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.

Weltweit ist das Zervixkarzinom die dritthäufigste Krebsart bei Frauen. 

Die meisten Zervixkarzinome treten im Alter von 35-55 Jahren auf. Vorstufen findet man aber schon bereits bei 20-bis 34 jährigen.

Bei immungeschwächten Menschen findet man gehäuft multiple HPV-Infektionen, Warzen und Kondylome sowie Frühstadien der Zervixkarzinomentwicklung. 

In Vorstadien des Zervixkarzinoms (CIN 1-3; cervical intraepithelial neoplasia) finden sich häufig die High-Risk-Typen 16, 18, 31, 33 und 35.

Bei 99,7 % aller invasiven Zervixkarzinome aus 22 Ländern konnte HPV-DNA nachgewiesen werden.

Die Übertragung humaner Papillomaviren infolge von Mikrotraumen erfolgt durch direkten Hautkontakt sowie sexuell(oral, genital ) oder indirekt durch kontaminierte Gegenstände oder Fußböden(z.B.: in Schwimmbädern). Durch genitale HPV verursachte Feigwarzen sind die am häufigsten sexuell übertragenen Viruserkrankungen.

Auf dem vertikalen Übertragungsweg können HPV auch perinatal von der Mutter an das Neugeborene übergeben werden.

Die weltweite HPV-Prävalenz wird bei Frauen ohne zytologische Veränderungen der Zervix auf ca. 12% geschätzt, d. h. die meisten Frauen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPV . Die Mehrzahl der Infektionen ist jedoch vorübergehend und heilt innerhalb von 1-2 Jahren wieder ab .Viele Infektionen verlaufen also inapparent, sind jedoch für die HPV-Verbreitung mitverantwortlich.

Seit einigen Jahren stehen HPV-Impfstoffe  zur Verfügung, durch deren prophylaktische Anwendung sich die Entstehung eines Großteils der Zervixdysplasien und auch Karzinome sehr wahrscheinlich verhindern lässt.

Der nonavalente  HPV-Impfstoff gibt  Adoleszenten vor der Kohabitarche einen Schutz vor einer Infektion mit den humanen Papillomaviren der Typen  6,11,16,18,31,33,45,52 und 58 .

Besteht  zum Zeitpunkt der Impfung bereits eine Infektion oder Erkrankung ,verursacht durch einen oder mehrere  HPV-Typen  vor dem /denen der Impfstoff  schützen kann, wirkt der Impfstoff gegen diesen/diese HPV-Typen nicht ,allerdings schützt er in solchen Fällen vor Infektionen und Erkrankungen ,verursacht durch die HPV-Typen, mit denen man noch nicht infiziert ist.

Der Impfstoff kann keine HPV - bedingten Erkrankungen verursachen.

Eine HPV-Testung ist vor der Durchführung einer Impfung nicht notwendig.

Die HPV-Testung ist sowohl bei zytologischen Auffälligkeiten (Pap III,Pap IIID ), als auch im Zustand nach Therapie an der Zervix (Konisation) eine Kassenleistung.

 

 

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